Unser Angebot

Die Schwerhörigen-Seelsorge bietet sowohl individuelle Unterstützung als auch kircheninterne Fachberatung auf dem Weg zu einer vollumfänglichen Teilhabe hörgeschädigter Menschen an allen gesellschaftlichen und kirchlichen Lebensbereichen:

  • Beratung und Begleitung von Hörgeschädigten und deren Angehörigen in Krisensituationen sowie zu medizinischen, technischen, psychosozialen und rechtlichen Fragen
  • Beratung bei der Gestaltung von hörbarrierefreien Veranstaltungen im Blick auf Kommunikation, Visualisierung und Raumgestaltung
  • Bezuschussung der Installation von technischen Hörhilfen in Kirchen und gemeindlichen Räumen
  • Aktionstage, Vorträge, Seminare und Weiterbildung für unterschiedliche Zielgruppen zum Umgang mit Schwerhörigkeit und Tinnitus sowie Prävention und Früherkennung von Hörschädigungen
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    Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

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    Barrierefreies Hören für Hörgeschädigte

    "Ein Hörgerät ohne Induktionsspule ist wie ein Auto ohne Rückwärtsgang"…beschreibt der Pfarrer, Buchautor und Experte Siegfried Karg aus Winterthur die Notwendigkeit von sogenannten „T-Spulen“ in Hörgeräten. Immer mehr Kirchen, Theatersäle, Kongresshäuser, Hotels, Restaurants, Bankschalter, Museen, Gerichte, Krankenhäuser und sogar Reisebusse sind mit Induktionstechnik ausgestattet, so dass Schwerhörige über die T-Spule barrierefrei hören können. Diese „Telefonspule“ ist in fast allen Hörgeräten eingebaut, sie müssen allerdings erst vom Akustiker kurz aktiviert werden.


    Empfehlung der Evangelischen Schwerhörigenseelsorge zu Höranlagen in Kirchenräumen

    Die induktive Technologie hat Zukunft

    Heutige Hörgeräte – so verspricht die Werbung vieler Hersteller – sind in der Lage, hörgeschädigten Menschen wieder ein (fast) natürliches Hören zu ermöglichen. Doch die modernste digitale Technik stößt an physikalische Grenzen. In akustisch ungünstigen Räumen wie Kirchen mit langem Nachhall und starkem Echo haben auch Guthörende Probleme, Sprache zu verstehen. Für Hörgeräteträger ist dies nahezu unmöglich, denn auch die ausgefeiltesten Hörsysteme können Störgeräusche nicht ausreichend filtern. Somit besteht die Gefahr, dass das Wort Gottes bei einem großen Teil der Menschen nicht ankommt – bis zu 20% der Bevölkerung leidet an Hörproblemen.

    Abhilfe kann eine induktive Höranlage schaffen – eine Technologie, die seit vielen Jahren bekannt und bewährt ist, aber in vielen Kirchen und öffentlichen Räumen noch nicht verwendet wird. Dabei wird das gesprochene Wort per Mikrofon über einen sogenannten Ringleitungs- oder Schleifenverstärker einem Draht zugeführt, der um den zu "beschallenden" Raum verlegt ist. Innerhalb dieser Ringleitung bildet sich ein Magnetfeld im Rhythmus der Sprache. Die sogenannte „T-Spule“ im Hörgerät nimmt dieses Magnetfeld auf und wandelt es in Sprache. Dieses Magnetfeld wird von „Normalhörenden“ weder gespürt noch wahrgenommen, beschert dem Hörgeräteträger jedoch einen klaren, störungsfreien Empfang.

    Voraussetzung für die Nutzung der induktiven Technologie ist das Vorhandensein, bzw. die Aktivierung einer „T-Spule“ im Hörgerät. Leider fällt dieses Bauteil häufig dem Trend zur Miniaturisierung moderner Hörsysteme aus kosmetischen Gründen zum Opfer oder wird zu Unrecht als veraltet bezeichnet und um Bedienfehler zu vermeiden von Hörgeräteakustikern nicht aktiviert.

    Selbsthilfe- und Fachverbände, Raumakustiker und Hörgeräteakustiker in Deutschland empfehlen die Installation von induktiven Höranlagen. Es gibt keine vergleichbare Technik, die gleiche Hörqualität bietet und genauso unkompliziert genutzt werden kann. Die Installation ist relativ kostengünstig.

    Bereits ab einem Materialwert von ca. 2000,- € können Kirchengemeinden ihren schwerhörigen Gliedern den Zugang zu Gottesdienst und Gemeindeleben erleichtern. Induktive Höranlagen sind nach fachgerechtem Einbau wartungsfrei und bieten größtmögliche Barrierefreiheit, da sich Trägerinnen und Träger von entsprechenden Hörgeräten ohne weitere Zusatzgeräte zuschalten und für ihre selbstbestimmte Teilhabe am Geschehen entscheiden können.

    Die Evangelische Schwerhörigenseelsorge in Deutschland fordert die Hersteller von Hörsystemen auf, weiterhin Hörgeräte mit „T-Spule“ auszustatten und vorzuhalten, appelliert an Akustiker, bei der Beratung und Hörgeräteanpassung auf die induktive Technik hinzuweisen und diese zu aktivieren, bittet Kirchgemeinden, ihre Beschallungsanlage prinzipiell auch mit induktiver Übertragung auszustatten. Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.


    Hör-Unterstützung - IndukTive Höranlage und FM-Anlage

    Induktionsanlagen:

    • Wer Hörgeräte mit T-Spule besitzt, kann in Kirchen mit diesem Schild besser verstehen. Nutzen Sie diese Technik. Manchmal ist die T-Spule in Ihrem Hörgerät noch nicht aktiviert. Bitten Sie Ihren Akustiker, das nachzuholen. Manchmal ist die Funktion der Anlage gestört. Bitte weisen Sie die kirchlichen Mitarbeitenden darauf hin oder melden Sie die Störung bei uns.
    • Immer mehr öffentliche Gebäude sind mit Induktionsanlagen ausgestattet. Es lohnt sich, vorher Erkundigungen einzuholen. In manchen Theatern sind Karten für Sitzplätze erhältlich, an denen die Höranlage besonders gut zu empfangen ist. In manchen Konferenzzentren sind nur einzelne Räume mit Höranlagen ausgestattet.


    FM-Anlagen:

    • Bei Veranstaltungen der Schwerhörigen-Seelsorge der EKHN wird stets eine portable FM-Anlage genutzt. Auch Menschen ohne T-Spule im Hörgerät können darüber besser verstehen.




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    Logo für die Induktive Hoeranlage; stilisiertes weißes Ohr auf dunkelblauem Grund, teilweise durchgestrichen, T rechts unten in der EckeLogo T Induktive Höranlage (Carsten Ruhe)

    Ein Hörbeispiel für indukTives Hören

    • Ein Hörbeispiel für indukTives Hören im Unterschied zum Hören mit und ohne Lautsprecher können Sie hier hören.
    • Ein Erfahrungsvideo mit indukTivem Hören können Sie hier sehen/hören.

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